SPHERICAL - Diggin Deeper
Art.Nr.: SI-01
Der Titel ?Diggin? deeper? dieser Hamburger Institution gibt die Richtung vor: SPHERICAL gehen einen bedeutenden Schritt weiter. Spherical, das war lange Zeit ?eines der bestgehütesten Geheimnisse der deutschen Musikszene?, wie die britische BBC die Band umschrieb. Mit dem aktuellen Album, an dem sie lange Zeit intensiv gearbeitet haben, gehen sie entscheidend in ihrer Entwicklung voran. Mit ?Diggin? deeper? haben sie ihren Ausdruck zu einem Höhepunkt getrieben.
Die Ursprünge der Band lagen zunächst im Trip Hop, der aber schon immer von der Live-Perspektive her gedacht wurde. Eine Vorliebe für eine filmische Atmosphäre ist bis heute dem Sound anzuhören. Weitere Einflüsse sind Jazz, der sich mit elektronischen Einflüssen verband wie etwa Cinematic Orchestra und natürlich eine große Affinität zum Soul. Die Band hört selbst gerne Künstler wie Jill Scott, Erykah Badu, Jamie Lidell neben den klassischen Größen des Funk und Soul. Diese Vorlieben hört man dem Soundgefüge deutlich an, die Stimme der Sängerin charakterisiert die Band wesentlich. Auf vergangenen Touren konnte die Band Shows von Patrice, Mo'Horizons oder auch Nils Petter Molvaer als Support unterstützen. Über 250 Konzerte in Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich ließen die Band zusammenwachsen und ihren eigenen Stil entwickeln.
Spherical haben in der aktuellen Besetzung noch mehr zu sich selbst gefunden. Das Album wurde mit insgesamt sechzehn Musikern live aufgenommen, ein Prozess, den sich heutzutage kaum noch eine Musikgruppe leisten möchte. Doch die Mühe hat sich selbstredend gelohnt, Spherical klingen erdiger/griffiger als je zuvor. Das Zentrum der Band sind der Hamburger Produzent und Gitarrist Oliver Fischer und die Sängerin mit mexikanischen Wurzeln Claudia Valtierra. Dazu gesellen sich in der Grundformation Kai Bussenius am Schlagzeug, Hanns Clasen am Bass, Markus Schröder an den Tasten. Die Hornsection bilden Martin Mengel (Trompete), Felix Meyer (Trompete), Chris Lüers (Posaune) und Christian Gastl (Saxofon). Die Band kann jedoch inklusive Streichern, Backgroundgesang und Percussions in der großen Besetzung auf über sechszehn Musiker auf der Bühne anwachsen.
Spherical 2012, das ist eine einzigartige Kombination aus eingängigen Refrains und jazziger Lässigkeit. Der Band gelingt es, zugleich leicht und doch auch bedeutsam zu klingen. Ihr musikalischer Hintergrund bewahrt sie bei aller Liebe zum Pop vor einer Oberflächlichkeit, wie sie vielen aktuellen Produktionen mit ihren vorgefertigten Sounds anhaftet. Spherical leben ihre Vorliebe zu den Wurzeln ?schwarzer? Musik jedoch auf eine einzigartige Art und Weise aus. Sie kopieren nicht einfach Sounds vergangener Zeiten wie etwa Amy Winehouse oder Sharon Jones, sie haben sich ihre eigene kleine Klangwelt erschaffen. Das kann man wunderbar schon am Anfang der Platte erfahren im Opener ?My way?, der auch programmatisch zu verstehen ist.
Erste Singleauskopplung ist das mitreißende ?Free myself?, das eine jazzige Grundnote besitzt, sich innerhalb des Songs zu einem wunderschönen Popsong entwickelt. Ein weiterer Höhepunkt ist ?Soultime?, ein Song, der dazu auffordert, vermehrt auf die innere Stimme zu hören und zu sich selbst zu finden. ?Round and round? wiederum beschäftigt sich mit dem Chaos der Liebe und den Verwirrungen, die durch sie ausgelöst werden.
?Diggin? deeper? ist ein Album, das Spherical an einem entscheidenden Punkt ihrer musikalischen Karriere zeigt. Die Band hat sich freigespielt und will es wissen. Wer sich auf dieses Album einlässt, dem wird anspruchsvolle Musik von herausragenden Instrumentalisten mit ausdrucksstarken Lyrics begegnen. Und das Schöne ist, bei aller Kunstfertigkeit klingt es wunderbar leicht und geht schnell ins Ohr. Das schaffen nicht viele Projekte heutzutage.